Hallo Interessent,
mein Name ist Matthias. Ich bin seit 1987 in dieser Gruppe und auch der Gestalter dieses Webauftritts. Seit über dreißig Jahren gehe ich nun jeden Freitag zu den Anonymen Spielern in Neumünster und habe immer noch Spaß daran. Ich möchte gern etwas über diese Zeit berichten, die ich in dieser Gruppe erlebt habe.
Es begann, wie bereits erwähnt im Jahre 1987. Ich war am Ende und sah nur noch einen Ausweg aus der Spielsucht: Die Selbsthilfegruppe AS in Neumünster. Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Sitzungen erinnern. Vor allem an die allererste. Sie fand noch im damaligen Pastorat der Vicelin-Kirchengemeinde (Hinter der Kirche 11) statt. Im Sitzungsraum saß die Angehörigengruppe zu fünft und wir Spieler im schönen Wintergarten zu dritt. Es war nur ein Spieler der Gruppe anwesend und ein Neuer zusammen mit mir. Dieses 1. Meeting – so hat sich im Laufe der Jahre herausgestellt – ist immens wichtig für den Verbleib in der Gruppe und somit auch für den Erfolg. Ich hatte Glück und dieses für mich 1. Meeting verlief sehr positiv. Ich verspürte sofort eine Art von Aufbruchsstimmung und beschloss, meine letzte Chance ernsthaft anzugehen und die Gruppe auch weiterhin zu besuchen.
In den folgenden Wochen blieb die Gruppe klein. Nur der angesprochene Spieler und wir zwei Neuen haben die Meetings abgehalten …. und die fünf Angehörigen. Ein weiterer Spieler, der von Anfang an dabei war, hatte sich gerade eine Auszeit genommen. Glücklicherweise nicht lange und er ist auch heute noch mit dabei. Nachdem sich die Gruppe nun neu zusammengefunden hatte, konnte mit der eigentlichen Gruppenarbeit begonnen werden. Anfangs war der Zulauf noch gering. Manchmal saßen wir nur zu dritt oder auch mal nur zu zweit im Meeting. Die Angehörigengruppe war zu jener Zeit größer und auch lebhafter.
An dieser Stelle anzumerken ist die konstruktive Unterstützung der Kirchengemeinde, nicht nur durch die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten. Auch mental gab es Unterstützung aus dem Haus. Pastor Dr. Scholz ließ es sich damals nicht nehmen, ab und zu aus seiner Wohnung in der 1. Etage herunterzukommen und uns zu besuchen. Die Zeiten im Pastorat gingen aber nach einigen Jahren zu Ende und wir fanden Raum im ‚Haus der Begegnung‘ gleich nebenan. Dort gab es zwar keinen Wintergarten aber ansonsten waren die Möglichkeiten dort noch besser als vormals. Auch heute noch finden unsere Meetings dort statt.
Während meiner langen Tätigkeit in der Gruppe habe ich – auch zusammen mit den anderen Mitgliedern – viele Aktivitäten im zwischenmenschlichen Bereich durchgeführt. Sei es die Zusammenarbeit bei der Erstellung unserer Infobroschüre, sei es die Ausrichtung eines Ehemaligen-Treffens oder die eine oder andere Feierlichkeit … auch hatte sich damals eine Betriebssportgruppe „Fußball“ aus der Gruppe heraus gegründet … immer waren diese Aktionen fester Bestandteil unserer erfolgreichen Gruppenarbeit, waren ein konstruktiver und respektvoller Beitrag zur Trockenwerdung. Es entstanden Freundschaften und sogar eine Ehe. Wir waren und sind immer bemüht, unsere Angehörigen in alle Aktivitäten außerhalb der Meetings mit einzubeziehen. Denn auch sie sind ein wichtiger Teil unserer Arbeit und nicht unwesentlich am Genesungsprozess beteiligt. Leider hat die oben erwähnte Angehörigengruppe nicht sehr lange bestanden und auch eine Neuauflage einer solchen war nicht von dauerhaftem Bestand.